Die einzelnen Etappen und Ereignisse seines (künstlerischen) Lebens wurden Anhand von Bild und Fotomaterial dem Publikum näher gebracht. Einer der bedeutendsten Momente seines Lebens ist die Entscheidung Anfang der 70er Jahre Wien als einen zweiten Lebensraum neben Novi Sad für sich zu entdecken.
In Wien wird er sehr bald als Grafiker, Zeichner und Maler von Institutionen und Wettbewerben anerkannt und reiht sich dadurch zu den österreichischen ZeichnerInnen der 70er und 80er Jahre. Die Wiener Arena, die er mitbegründet und deren Programm er bis in die zweite Hälfte der 90er Jahre mitgestaltet, ist untrennbar mit Branko Andrics Leben und künstlerischer Aktivität verbunden. Er organisierte mehrere größere Musik-Festivals, bei der zeitgenössische Musik aus dem ehemaligen Jugoslawien inklusive seiner eigenen Band „Imperium of Jazz“ für die ÖsterreicherInnen hörbar und erlebbar waren. Das letzte Festivals stand im Zeichens des Friedens angesichts des bevorstehenden Zerfalls Jugoslawiens. Bei diesem Konzert hat eine Band aus jeweils einem, heute eigenständigem, Staat gespielt.
Etwa zur gleichen Zeit engagierte er sich für ein Viennale Spezial „Abschied von Jugoslawien“. Bis zu seinem Tod war er als Leader der Band „Imperium of Jazz“ auf Bühnen und engagierte sich für einen Kulturaustausch zwischen Österreich und Novi Sad im Bereich Film, welcher ihn seit den 60er Jahren fasziniert hat und an denen er selbst auch mitgewirkt hat.
Seit seinem Tod engagiert sich sein Sohn Branko Andric für Branko Andric sen.. Er initiiert und organisiert unterschiedliche Veranstaltungen, von denen die mehrwöchige Ausstellung an der Akademie der Bildenden Künste Wien, bei der 1.600 BesucherInnen gezählt wurden, bisher das größte Projekt war. Es war die erste große Gesamtschau seines Schaffens, die vom damaligen Vizerektor für Lehre und Forschung kuratiert wurde. Die Ausstellung „Die 70er Jahre. Expansion der Wiener Kunst“ im Museum der Stadt Wien, bei auch eine Arbeit von Branko Andric ausgestellt worden ist, war ein weiterer Anlass auf Grund des großen Interesses und die große Wertschätzung für Branko Andric sen. einen gemeinnützigem Verein „Das Branko Andric Zentrum“ in Wien zu gründen.
Dieser Verein, der im Zuge des Impulsreferats vorgestellt wurde, befasst sich schwerpunktmäßig mit der Erforschung und Verbreitung des Werkes von Branko Andric sen. Es ist aber auch eine Plattform für die Auseinandersetzung mit anderen KünstlerInnen und dadurch eine grundsätzlich für alles offene künstlerische sowie kunst- und kulturwissenschaftliche Forschungseinrichtung, die den Namen Branko Andric trägt bzw. ihm gewidmet ist. Es ist eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen und Anfragen bzgl. Branko Andric sen, aber auch eine offene Plattform für Kunst und Wissenschaft. Neben Ausstellungen, Publikationen, Symposien und kleinen Veranstaltungen und Kunstprojekten ist die EAAS-Konferenz (Entstehung der Kunst und der Kunstgesellschaften) ein wichtiger Teil der Forschungsarbeit.
Neben unterhaltsamen Projekten wie der kunst- und kulturwissenschaftlichen Online-Diskothek des Zentrums, werden modular und getragen durch die im Zentrum arbeitenden KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen weitere Projekte, Schwerpunkte und KünstlerInnen in den Gesamtprozess der Vereinstätigkeit integriert. So stellt zum Beispiel die Jura Soyfer Matrix ein Projekt dar, welches Branko Andric Junior ergänzend zum Engagement für seinen Vater und seiner künstlerischen Arbeit als eigenständiges offenes künstlerisches, sowie kunst- und kulturwissenschaftliches Projekt konzipiert hat und seit dem gestaltet und koordiniert.
Das vollständige Digitale Multimedia Archiv, welches bis Ende 2015 fertiggestellt werden soll, wird nicht nur eines der wenigen vollständig digitalisierten künstlerischen Sammlungen sein, sondern auch die Grundlage für (in Abhängigkeit von finanziellen Mitteln und Personal) über 100 Branko Andric bezogener Projekte in Österreich, Serbien und weltweit darunter die große Ausstellung im Museum für Zeitgenössische Kunst von Vojvodina Anfang 2015. Branko Andric hat seit den 60er Jahren durch seine künstlerische Praxis Innovatives in die Gesellschaft gebracht und dadurch Ihren Fortschritt gefördert. Wie und wodurch genau soll in der gleichnamigen Ausstellung im BSA genauer gezeigt werden.